Fear & Greed Index

Es gibt Hunderte von Indikatoren die einem Charttechnisch verraten sollen wie es an den Märkten weitergeht. Egal ob man nun daran glaubt oder nicht, ich finde man sollte die Begrifflichkeiten kennen und versuchen das für sein eigenes Handeln relevante herauszuziehen.

Hier nun einige Infos und eine kleine Analyse zum Fear & Greed Index. [rt_reading_time label=”Lesezeit:” postfix=”Minuten”]

Zu finden ist er unter: https://money.cnn.com/data/fear-and-greed/

Er versucht anzuzeigen wie gierig oder ängstlich die “Menschheit” im Bezug auf den aktuellen Markt ist.

Als langfristig orientierten Investor betrachte ich den Indikator nun auch so und will nur eine Sache untersuchen, wie zuverlässig lassen sich gute Einstiegsmöglichkeiten in den Markt finden? Wir haben ja nun den Corona Crash und die ausgeprägtere Technologie Korrektur vor einer Woche als Vergleich.

Ich lege nun den F&G Index über den S&P500:

OK, schaun wir mal:

Wir sehen den jüngsten Mini-Absturz durch den Technologie Sektor:

Was man erkennt ist eine Divergenz nach dem Absturz, während die Tiefs im Index getestet werden aber keinen neuen Tiefs gemacht werden (wie auch heute erneut) sinkt der Fear&Greed Index weiter und steht aktuell bei präzise 50%. Ist also grade eine Zeit zu kaufen?


Wenn wir immer wenn vom Hoch der Fear&Greed Index auf mindestens 50% zurückfällt kaufen, wann wäre das dann?

Das scheint nichts zu bringen, wir treffen so nicht annähernd die Tiefs. Weder ein langsamer Abstieg wie Ende 2018, noch Corona hätten wir ausreichend sinnvoll durch die 50% Schwelle getroffen. Auch die Kaufzeitpunkte wären noch zu selten “erlaubt” oder bekräftigt.


Was wäre wenn wir beginnen zu kaufen sobald der Fear&Greed Index unter 50% sinkt und laufen lassen wenn er wieder steigt? Dabei “irgendwie” darauf achten, dass wir nicht ständig reinkommen, also nach dem Signal ne Woche warten und sondieren, “sozusagen den Fall unter 50% bestätigen lassen” und bischen kaufen und dann immer mehr kaufen, bis er wieder steigt?

Scheint schon besser zu funktionieren, wir haben zwar noch viel weniger Kaufmöglichkeiten aber gleichzeitig haben wir den Zwang das fallende Messer so lange weiterzukaufen bis es einen Anstieg gibt. Ist der Anstieg nicht nachhaltig und wir bleiben unter den 50% fangen wir wieder an weiterzukaufen.


Das Problem, nicht jeder hat genug Cash in der Tasche und gleichzeitig läuft nicht alles so “Schick” ab und verläuft in einem Monat wie der Corona Crash. Beim Minicrash 2018 hätten wir 3 Monate fast ununterbrochen nachkaufen müssen. Hätten wir das jedoch getan, gepaart mit Sparplänen, die einfach durchlaufen und natürlich auch regulär “anders” motivierte Käufe, dann hätten wir ganz gute Einstiege gefunden.

Natürlich muss man das noch mit den Kursen ansich abgleichen. Wenn die Angst zwar hoch ist, dann muss nicht gleichzeitig der Kurs tief sein.

Ich halte den Fear&Gread Index für einen besseren Indikator für langfristige Anleger als Charttechnik. Mitte 2019 war er gleichzeitig ein enorm schlechter (Kurse waren nicht wirklich Kaufkurse) und ein enorm guter (danach ging es noch ordentlich weiter) Indikator.

Was jedoch nicht von der Hand zu weisen ist, wenn eine Divergenz zu erkennen ist, also ein unterschiedliches Verhalten zum Chart (eines Index) dann ist das relativ oft passend für Kaufgelegenheiten. Ich markiere hier abschließend alle Kaufpunkte, die den Chart nicht so stark runter geführt haben, jedoch für eine hohe Angst gesorgt haben:

All diese Momente, selbst kurz vor Corona, haben für den Trader, der mit Stops absichert gute Einstiegszeitpunkte geliefert um zumindest einen Monat immer in der Position drinbleiben zu können, also haben beide Welten etwas von dem Indikator 🙂

Von neuz8

Ich bin seit Jahren an der Börse aktiv und regelrecht süchtig nach Unternehmensbeteiligungen. Ich handel fokusiert Einzelaktien als mittel- bis langfristige Investition und beschäftige mich mit dem gesamten Universum der Finanzwelt. Ich schreibe hier mit dem Ziel, durch das Aufbereiten von Wissen für Andere, mich und mein persönliches Mindset zu verbessern. Ich lerne durch das Lehren.

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